Welche Restfeuchte darf mein Estrich für die Verlegung haben?

WELCHE RESTFEUCHTE DARF MEIN ESTRICH FÜR DIE VERLEGUNG HABEN?

Die Restfeuchte des Estrichs ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Verlegung von Bodenbelägen. Ein zu feuchter Estrich kann zu dauerhaften Schäden, wie Schimmelbildung oder Ablösung des Belags, führen. Daher ist es wichtig, die richtigen Werte zu kennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Restfeuchte vor der Verlegung zu prüfen und sicherzustellen. In diesem Fachbeitrag erfahren Sie alles über die zulässigen Restfeuchtewerte für Estrich, die Methoden zur Messung und Tipps zur Vorbereitung.

Die Bedeutung der Restfeuchte

Die Restfeuchte im Estrich beschreibt den Wassergehalt, der nach der Aushärtung des Materials noch vorhanden ist. Dieser Wert ist entscheidend, da die meisten Bodenbeläge (wie Laminat, Parkett, PVC oder Teppich) empfindlich auf zu hohe Feuchtigkeit reagieren. Eine zu hohe Restfeuchte kann folgende Probleme verursachen:

  • Ablösung des Belags: Zu viel Feuchtigkeit kann dazu führen, dass die Verklebung des Bodenbelags versagt, was zu sichtbaren Blasen oder Ablösungen führt.
  • Schimmelbildung: Wenn Feuchtigkeit unter dem Bodenbelag eingeschlossen wird, schafft dies ein ideales Umfeld für Schimmel und Bakterien.
  • Verzogene Dielen: Bei Holz- und Laminatböden kann übermäßige Feuchtigkeit dazu führen, dass sich die Dielen verziehen oder anschwellen.

Zulässige Restfeuchtewerte für Estrich

Die zulässigen Restfeuchtewerte für Estrich variieren je nach Estrichart und dem speziellen Bodenbelag, der verlegt werden soll. Hier sind die gängigsten Werte:

Zementestrich

  • Zementestrich: Der zulässige Restfeuchtegehalt für Zementestrich liegt in der Regel bei 2,0 % CM (beheizt 1,8 %CM)Diese Methode ist besonders verbreitet, da sie eine genaue Bestimmung der Feuchtigkeit ermöglicht. 

Anhydritestrich

  • Anhydritestrich: Für Anhydritestrich sollte der Restfeuchtegehalt nicht über 0,5 % CM (beheizt 0,3 %CM) liegen. Diese Estrichart gilt als empfindlicher gegenüber Feuchtigkeit, was besondere Sorgfalt bei der Messung und Verlegung erfordert.

Trockenestrich

  • Trockenestrich: Bei Trockenestrich in Form von Platten sollte die relative Luftfeuchtigkeit im Raum idealerweise zwischen 40-60 % liegen, da die Platten weniger auf absolute Feuchtigkeit reagieren. Wichtig ist, dass die Unterkonstruktion trocken ist, um die Langlebigkeit des Bodens zu gewährleisten.

Methoden zur Messung der Restfeuchte

Um die Restfeuchte Ihres Estrichs zu bestimmen, stehen Ihnen verschiedene Messmethoden zur Verfügung:

CM-Methode

  • Karbonatisierungsmethode (CM): Diese Methode ist eine der präzisesten und wird in der Bauindustrie häufig verwendet. Ein kleines Stück Estrich wird entnommen, gewogen und dann getrocknet, um den Wassergehalt exakt zu bestimmen. Dies geschieht unter Laborbedingungen und liefert sehr genaue Werte.

Elektrodenmessung

  • Elektrodenmessgerät: Diese Geräte messen die elektrische Leitfähigkeit des Estrichs, die direkt mit dessen Feuchtigkeitsgehalt korreliert. Diese Methode ist schneller, kann aber weniger genaue Ergebnisse liefern als die CM-Methode.

Holzfeuchtemessgeräte

  • Feuchtigkeitsmessgeräte für Holz: Diese Geräte können auch zur Überprüfung von Estrich eingesetzt werden, insbesondere bei Anhydritestrich. Sie sollten jedoch sicherstellen, dass die verwendete Technik für das spezifische Material geeignet ist.

Vorbereitung zum Verlegen des Bodenbelags

Vor der eigentlichen Verlegung eines Bodenbelags sind einige vorbereitende Schritte notwendig:

  • Erforderliche Trocknungszeit: Beachten Sie, dass der Estrich nach der Installation eine bestimmte Trocknungszeit benötigt. Zementestrich kann je nach Raumklima mehrere Wochen benötigen.
  • Verlegetechniken: Einige Bodenbeläge, wie PVC oder Linoleum, erfordern eine vollständige Verklebung auf einem trockenem Estrich, während Teppich gereinigt und repariert werden sollte.
  • Zusätzliche Maßnahmen: In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Dampfsperre zu installieren, besonders bei Estrichen, die durch Feuchtigkeit gefährdet sind.

Fazit

Die Kontrolle der Restfeuchte im Estrich ist von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Verlegung von Bodenbelägen. Ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt kann nicht nur die Haftung des Belags gefährden, sondern auch langfristige Schäden wie Schimmelbildung und Ablösungen verursachen. 

Um diese Probleme zu vermeiden, sollten die zulässigen Restfeuchtewerte für den jeweiligen Estrichtyp immer eingehalten werden. Die Verwendung geeigneter Messmethoden wie der CM-Methode oder der Elektrodenmessung sorgt dafür, dass Sie genaue Werte erhalten und gezielt handeln können, wenn Ihr Estrich nicht den notwendigen Anforderungen entspricht. 

Zusätzlich ist eine korrekte Vorbereitung des Untergrunds und die Berücksichtigung der spezifischen Eigenschaften des Bodenbelags entscheidend. 

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